Schloss Oberhofen – direkt am Thunersee
Die romantische Schlossanlage mit mittelalterlichem Bergfried liegt, umgeben von der Kulisse der Berner Alpen, direkt am Ufer des Thunersees. Der weitläufige Park mit prachtvollem Schlossgarten gilt als einer der schönsten der Alpenregion und lädt zu Mussestunden im Grünen ein. Im Schloss befindet sich ein Museum, das neugierig macht, die zahlreichen Räume zu erkunden und sich auf die Spurensuche nach früheren Bewohnerinnen und Bewohnern zu begeben. Sonderausstellungen beleuchten verschiedene Aspekte der Schlossgeschichte.
Magie aus acht Jahrhunderten
Schloss Oberhofen ist eine Ikone am Thunersee und geniesst einen hohen Bekanntheitsgrad. Vom Schiff aus ist die über Jahrhunderte gewachsene Anlage mit ihren charakteristischen Wahrzeichen, dem mittelalterlichen Bergfried und dem malerischen Seetürmchen, gut zu sehen. Ein weitläufiger Park erstreckt sich dem Ufer entlang und gibt dem idyllischen Ensemble einen passenden Rahmen. Seit 2013 ist ein Schlossrestaurant in Betrieb, das mit einer Terrasse am See zum Verweilen und Geniessen einlädt.
Vom Wasserschloss zur gräflichen Sommerresidenz
Oberhofen entstand als Wasserburg mit Ringmauer und Burggraben um 1200. Bevor sie an die Habsburger überging, befand sich die Burg im Besitz der von Eschenbach. Nach der Schlacht von Sempach 1386 gelangte das Schloss in bernischen Besitz und gehörte ab 1421 einer der bedeutendsten Berner Patrizierfamilien des 15. Jahrhunderts, der Familie von Scharnachthal. Da die Linie der von Scharnachthal ausstarb, erbten vier Brüder der Familie von Erlach das Schloss am See. Es gelangte schliesslich in den Besitz des Schultheissen Franz Ludwig von Erlach (1575–1651), dem auch die Schlösser Spiez und Schadau gehörten. Nach seinem Tod errichteten die Berner in Oberhofen eine Landvogtei, die bis 1798 von insgesamt 27 Landvögten verwaltet wurde. 1844 erwarb der neuenburgisch-preussische Graf Albert de Pourtalès das Anwesen und liess es im historisierenden Stil zur Sommerresidenz für seine Familie umbauen.
Aus dem Schloss wird ein Museum
Der letzte Privatbesitzer des Schlosses war ein amerikanischer Rechtsanwalt. William Maul Measey erwarb das Schloss 1925 und bewohnte es bis in die frühen 1950er-Jahre. Er errichtete eine Stiftung und sorgte dafür, dass Schloss Oberhofen ab 1952 als Filiale des Bernischen Historischen Museums betrieben wurde. Eingerichtet mit Mobiliar und Objekten aus den Beständen des Mutterhauses, konnte das Schloss erstmals im Juni 1954 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. 2009 trennte es sich vom Historischen Museum und gehört seither der Stiftung Schloss Oberhofen.
Orientalisches Rauchzimmer
Die wechselvolle Besitzergeschichte hat Spuren an der Architektur und den Raumausstattungen hinterlassen. Einen tiefgreifenden Umbau hat Albert de Pourtales vollzogen. Auf seine Initiative zurück geht auch das orientalische Rauchzimmer, das 1855 zuoberst im Turm nach den Plänen eines Berner Architekten eingerichtet wurde. So ist auf einzigartige Weise ein Stück Orient nach Oberhofen gekommen.
Der Speisesaal im Stil des Historismus zeugt vom gräfllichen Leben, das sich im Schloss abgespielt hat. Der Raum kann für Hochzeiten oder private Anlässe gemietet werden.
Besonders erwähnenswert ist die Kapelle, die mit Fresken aus dem 15. Jahrhundert ausgestattet ist. Sie kann für Trauungen und Taufen gemietet werden. Auch der Gartensaal mit direktem Zugang zur Schlossterrasse wird vermietet, um Feste in einem gediegenen Rahmen feiern zu können.
Ausstellungen
Ohne Hausangestellte wäre das Leben der Grafenfamilie Pourtalès-Harrach, die im 19. Jahrhundert das Schloss bewohnte, nicht denkbar gewesen. Wer die Räume des bisher nicht zugänglichen Dienstbotentrakts betritt, taucht in eine unbekannte Geschichte ein. Die Dauerausstellung «Stets zu Diensten» wirft einen Blick in die Welt der Dienstboten und lässt das Publikum an Situationen teilhaben, die sich in den Gängen und hinter den Türen abgespielt haben. Seit 2021 ist die Schlossküche erstmals öffentlich zugänglich. Neu inszeniert zeigt sie, als Ergänzung zur bereits bestehenden Ausstellung «Stets zu Diensten», einen Arbeitsplatz der Hausangestellten und wie eine Küche im Übergang vom 19. ins 20. Jahrhundert funktionierte. Es gibt eine Vielfalt an Küchengeräten zu entdecken, die bestimmt Erinnerungen an frühere Zeiten zu wecken vermögen.
Bis 2023 werden Räume, in denen die gräflichen Herrschaften gelebt haben, restauriert und für kommende Ausstellungen vorbereitet. Geplant sind Inszenierungen, die das Leben der adligen Familie in einem erweiterten Kontext zeigen.
Das Schloss als Begegnungsort
Ein vielseitiger Veranstaltungskalender spricht mit Führungen, Thementagen, Konzerten, Kriminächten, Sommerfesten, Theater und Open-Air-Kino verschiedene Zielgruppen an. Für das junge Publikum gibt es spezielle Programme, wie zum Beispiel den Rittertrail, der auch in den Schlössern Thun und Spiez angeboten wird. Im Park ist eine Baumgalerie eröffnet worden, die auf Besonderheiten von 17 ausgewählten Bäumen aufmerksam macht. Das Restaurant mit Panoramafenster und Terrasse direkt am See verwöhnt die Gäste mit regionalen Köstlichkeiten.
Das Schlossmuseum ist vom 12. Mai-27. Oktober von Dienstag-Sonntag von 11-17 Uhr geöffnet .
Der Seeuferweg ist im März von 9-17 Uhr begehbar.
Der Seeuferweg und der Schlosspark sind ab dem 1. April von 9-20 Uhr geöffnet.
Restaurant Schloss Oberhofen:
Dienstag bis Samstag: 11-23 Uhr
Sonntag: 11-18 Uhr
Erwachsene: CHF 14.–
Erwachsene ermässigt (IV, Studenten, Gruppen ab 10 Personen, Gästekarten der Region): CHF 12.–
Kinder (6–16 Jahre): CHF 6.– | Kinder unter 6 Jahren gratis
Familienticket A (1 Erwachsener mit bis zu 4 Kinder unter 16 Jahren): CHF 20.–
Familienticket B (2 Erwachsene mit bis zu 4 Kinder unter 16 Jahren): CHF 30.–
Schlössercard (Eintritt in die 5 thunerseeSCHLöSSER): ab CHF 35.–
Gratis mit Schweizer Museumspass, Oberhofner Museumspass, Schlössercard, Raiffeisenkarte (MemberPlus), Swiss Travel Pass, ICOM, Kulturlegi, für Mitglieder des Schlossvereins
Spielplatz vor dem Schloss und im Park.
Park mit Kiesweg (ohne Stufen), Schloss: nur Parterre rollstuhlgängig, Restaurant (inkl. Toiletten) rollstuhlgängig.
Freier Zutritt im Park. Hunde dürfen in Schloss und Park nicht mitgeführt werden (ausgenommen Führhunde). Im Restaurant sind Hunde hingegen willkommen.
Vor Ort:
Anfahrt mit Auto
Autobahn A1 Zürich/Bern, weiter Richtung A6 Bern/Interlaken. Anschliessend Autobahn in Thun-Nord verlassen und über Thun Zentrum Richtung Gunten/Interlaken.
Öffentliche, zahlungspflichtige Parkplätze vor den Toren des Schlosses, ein Parkhaus befindet sich in 300m Entfernung. 100m weiter gibt es einen weiteren öffentlichen Parkplatz.
Anfahrt mit ÖV
Vom Bahnhof Thun:
Mit Bus Nr. 21 (Interlaken/Oberhofen) oder Bus Nr. 25 (Eilkurs Sigriswil), Haltestelle Oberhofen Dorf
Mit Schiff bis Oberhofen, Ländte gleich neben Schloss
Wandern (u.a. Jakobsweg), Segeln, Schwimmen (Freibad und Hallenbad in Oberhofen)
Unterkünfte
- Hotel Bellevue au Lac, Hilterfingen
- Parkhotel, Gunten
- Hotel Schloss Schadau, Thun
- Hotel SALZANO, Unterseen