Schloss Kyburg – Gebaute Geschichte im Grünen
Das Schloss Kyburg thront stolze 150 Meter über der Töss. Der Blick reicht über grüne Wälder und Wiesen und bietet ein 270-Grad-Panorama vom Seerücken über die Hegauvulkane, den Feldberg, die Jurahöhen und die Berner Alpen bis zum Glärnisch.
Kyburg ist die besterhaltene feudale Burg der Nordostschweiz. Sie stand jeweils als Machtsymbol für ihre Besitzer: die Kyburger Grafen, die Habsburger Könige und Herzöge sowie Zürich. Das Schloss liegt zwischen Zürich und Winterthur mitten im ehemaligen Kerngebiet der Kyburger Herrschaft. Seine Mauern zeugen heute noch von der Macht der einstigen Herrscher.
Ein Schloss für alle Sinne
In der Ausstellung können Besucher die fast 1000-jährige Geschichte der Kyburger Herrscher und die vielschichtige Architektur des Denkmals neu erleben. Dutzende Harnische und Helme sowie Hunderte von Halbarten sind in der reich gefüllten Rüstkammer zu bewundern. Für den individuellen Rundgang durch die Ausstellung stehen Audioguides in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch zur Verfügung.
Ein Erlebnis für die Sinne bietet auch der barocke Schlossgarten. Auf dem eingeebneten Wall zwischen den zwei Gräben wachsen wie einst Kohlgemüse, Heilkräuter, Hülsenfrüchte und Blütenstauden. Den wiedereröffneten Ringmauerweg um die Kyburg herum lohnt es ebenfalls zu gehen, hier geniesst man einen erhabenen Blick in die Ferne.
Gebautes Symbol der Macht
Graf Hartmann von Dillingen heiratete um 1070 Adelheid von Winterthur und legte den Grundstein für die Kyburger Grafendynastie. Herrschaftsmittelpunkt wurde Kyburg. Von der 1079 zerstörten Burg gibt es heute keine Spuren mehr. Um 1200 liess Graf Ulrich III. von Kyburg, einer der wichtigsten Adligen im deutschen Südwesten, die heutige Burganlage mit Turm, Palas, Ringmauer und Kapelle errichten. Zu seiner Zeit reichten die Kyburger Herrschaftsrechte vom Bodensee bis nach Fribourg.
Als die Kyburger Grafen 1264 im Mannesstamm ausstarben, bildete das Kyburger Erbe einen wichtigen Grundstein für den rasanten Aufstieg Rudolfs von Habsburg zum König. Sein Sohn liess die Reichskleinodien auf Schloss Kyburg aufbewahren. Herzog Leopold III. errichtete 1370 einen mächtigen Saalbau und unterstrich so die Bedeutung der Kyburg.
1424 erwarb Zürich Burg und Herrschaft und verdoppelte damit sein Herrschaftsgebiet. Von da an residierten auf der Kyburg Zürcher Landvögte, welche die einstige Wehranlage zu einem herrschaftlichen Wohn- und Verwaltungssitz ausbauten, das fortan «Schloss» genannt wurde.
Nach den Wirren der helvetischen Revolution war Kyburg zuerst noch Oberamtssitz und gelangte dann 1831 in privaten Besitz. Matthäus Pfau öffnete 1865 die Tore fürs Publikum und führte die Besucher persönlich durch das erste Burgmuseum der Schweiz.
Vom 1. April bis zum 31. Oktober, Dienstag bis Sonntag, 10.00 bis 17.30 Uhr.
Das Schloss ist an folgenden Feiertagen geöffnet:
Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag, 1. Mai, Auffahrt, Pfingstsonntag, Pfingstmontag, 1. August (Nationalfeiertag)
Einzelpersonen
- Erwachsene: CHF 12.-
- Studierende/Lehrlinge: CHF 9.-
- Kinder (6–16): CHF 5.-
- Schulklassen: CHF 4.-
- Audioguide: CHF 3.-
Gruppen
Ab 15 Personen: CHF 9.- pro Person
Freier Eintritt
- Schweizer Museumpass
- Raiffeisen-Mitglieder
- Swiss-Travel-System Fahrausweis
- Winterthurer Museumspass
- KulturLegi der Caritas
- VMS / ICOM
Unter den Linden vor dem Schlossgarten stehen Sitzbänke und ein Spielplatz mit lebensgrossen Holztieren zur Verfügung.
Picknicken und rauchen sind im Schlossgarten und im Schlossinnenhof erlaubt.
Im Gastraum sind Getränke und Snacks erhältlich.
Für Rollstuhlfahrer sind die Kapelle, die Schlossräume im Erdgeschoss sowie der Gastraum und die Behindertentoilette bei der Kasse zugänglich.
Rucksäcke und grosse Taschen müssen an der Kasse abgegeben werden.
Hunde dürfen an der Leine bis in den Schlossinnenhof mitgeführt werden.
In der Nähe
- Gasthof Hirschen, Kyburg
Mit der Bahn nach Effretikon, von dort mit dem Bus 655 bis Kyburg, Gemeindehaus (3’ Fussweg).
Parkplätze vor dem Dorfeingang.
Reizvolle Wanderwege führen von Winterthur (1,5 h), dem Bahnhof Sennhof-Kyburg (45’) und von Kemptthal (1,5 h) zum Schloss Kyburg. Am Ufer der Töss befinden sich zahlreiche Feuerstellen. Vom Tösstal führt ein Waldweg mit vielen Stufen, über 100 Höhenmeter, zum Schloss Kyburg hinauf.
Unterkünfte
- Gasthof Gyrenbad, Gyrenbad
- Hotel Wartmann, Winterthur
- Gasthaus Schlosshalde, Mörsburg